Ressourcen schonen
und Kreisläufe fördern

GRI-Indikatoren:

Managementansatz Umwelt

Der Klimawandel ist aktuell eine der größten globalen Herausforderungen. Ein Großteil der weltweiten CO2-Emissionen entsteht bei der Herstellung und dem Konsum von Produkten sowie bei der Bereitstellung von Dienstleistungen. Ebenso gewinnt die Schonung von natürlichen Ressourcen zunehmend an Dringlichkeit. Hochland ist sich seiner Verantwortung für Umwelt und Klima bewusst und betrachtet die Auswirkungen des eigenen Handelns sowohl an seinen Standorten als auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Die überragende Bedeutung von Umwelt- und Klimaschutz bestätigten auch die Stakeholder im Rahmen der 2019 aktualisierten Wesentlichkeitsanalyse: Ein klimaneutrales Produktportfolio, Ressourcenschonung und geschlossene Kreisläufe sowie recyclingfähige Verpackungen – das sind die in Hochland gesetzten Erwartungen.

Themen und Herausforderungen

Für den Bereich Umwelt hat Hochland das Thema Klimaschutz und CO2 priorisiert. Dazu gehören insbesondere die Senkung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen in Produktion und Logistik sowie der Umwelt- und Klimaschutz im Zusammenhang mit Verpackungen.

Aus Transparenzgründen berichtet Hochland auch zum Thema Ressourcenschutz und hier insbesondere über die Verringerung des Ressourcenverbrauchs bei der Herstellung von Käseprodukten.

Strategischer Ansatz

Hochland sieht seinen zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg in unmittelbarer Abhängigkeit von der sozial und ökologisch verantwortungsvollen Nutzung von Ressourcen. Für das Unternehmen liegt die Betonung dabei auf dem Wort Nutzung im Gegensatz zu Verbrauch. Die dazu notwendigen Entscheidungshilfen sucht Hochland deshalb im Prinzip der Kreislaufwirtschaft.

Umweltschutz und Energiemanagement sind zentrale Aspekte des A.U.G.En Managementhandbuchs. In diesem Leitfaden hat Hochland verbindliche Verfahrens- und Arbeitsanweisungen für Mitarbeitende und für externe Partner zusammengefasst. Die Abkürzung steht für Arbeitssicherheits-, Umwelt-, Gesundheits- und Energiemanagement. Die genannten Aspekte berücksichtigt das Unternehmen bereits während der Entwicklungsphase von neuen Produkten und auch bei Investitionsentscheidungen für neue Verfahren. In Produktionsanlagen setzt Hochland zum Beispiel Motoren mit der höchstmöglichen Energieeffizienzklasse ein. Bei Baumaßnahmen werden die Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung berücksichtigt. Hochlands Gebäudekühlung mit Quellwasser, die Außenbeschattung sowie das Heizen mit Produktionsabwärme tragen ebenfalls zur Energieeinsparung bei. Bei der Beschaffung neuer Anlagen prüft das Unternehmen, ob diese recyclingfähig sind, soweit dies nach aktuellem technischen Stand möglich ist.

In einer jährlichen Bewertung dokumentiert Hochland alle umweltrelevanten Kennzahlen, wie Verbrauchsmengen an Energie, Wasser und Rohstoffen sowie Emissionen und Abfälle. Diese Evaluation dient als Grundlage für alle Entscheidungen im Rahmen des A.U.G.En-Managements.

Steuerung

Die Umweltmanager an jedem Standort überwachen gemeinsam mit Auditorenteams, dass Vorgaben eingehalten und die erforderlichen Maßnahmen umgesetzt werden. Richtlinien werden von der Geschäftsführung, der Werksleitung und den Fachbereichen definiert. Dank flexibler Systeme kann Hochland vorzeitig erreichte Zielvorgaben anpassen oder ausweiten. Verzögerungen werden analysiert, um gegebenenfalls wirksame Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Bald wird es als selbstverständlich gelten, dass Unternehmen klimaneutral produzieren.

Josef Stitzl, Geschäftsführer

Die Leiter der Bereiche Umweltmanagement, Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit sowie Central Development (Produkte und Verpackung) berichten direkt an die Geschäftsführung. Gruppenweite Themen werden bei Bedarf mit dem Vorstand der Hochland SE abgestimmt.

Alle Managementsysteme, die kontinuierliche Verbesserungen sicherstellen, sind als zertifizierte Standards etabliert – gemäß IFS, DIN EN ISO 45001, Umweltbetriebsprüfung gemäß DIN EN ISO 14001:2015, Energiemanagementsystem gemäß DIN EN ISO 50001:2011.

Erfolg messen

Hochland evaluiert alle Ziele und Maßnahmen mindestens einmal jährlich mithilfe eines umfassenden schriftlichen Managementreviews. Dabei werden die vollzogenen Schritte im Rahmen des New Performance Management dreimal im Jahr hinsichtlich ihrer Wirksamkeit bewertet.

 

 

Hochlands Ambition für den Bereich Umwelt

Umwelt

Ambition:
Wir möchten Genussprodukte anbieten, die unsere Kunden begeistern und gleichzeitig einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Wir zielen darauf ab, die aus der gesamten Geschäftstätigkeit resultierenden Emissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 31 % zu reduzieren (Basisjahr 2015).

 

KONKRETE ZIELE FÜR DEN BEREICH UMWELT

Ziele 2015/2016 Status
Hochland reduziert die Packstoffverluste entlang der Wertschöpfungskette auf maximal 1 % (mittelfristiges Ziel 0,5 %).1  
Hochland plant gemeinsam mit seinen Milchlieferanten eine nachhaltigere Ausrichtung dieser Betriebe. Dazu leitet Hochland Maßnahmen aus der Befragung aller Landwirte in Schongau ab.
Hochland erhöht kontinuierlich den Anteil erneuerbarer Energien durch Eigenstromerzeugung und Optimierung des Energiebezugs.
Hochland reduziert im Werk Heimenkirch seinen Energieverbrauch pro Tonne Fertigware um 20 % (Basisjahr 2012).
Hochland reduziert im Werk Schongau seinen Energieverbrauch pro Tonne verarbeiteter Milch um 20 % (Basisjahr 2012).
Hochland reduziert seinen Frischwasserverbrauch und seine Abwassermenge um 1 % pro Jahr.2,3
Hochland reduziert die Menge seines Beseitigungsabfalls am Standort Heimenkirch um 2 % jährlich.4
An den Standorten Heimenkirch und Schongau steigert Hochland bis zum Jahr 2018 den Anteil von Recyclingpapier an der gesamten Sekundärverpackung auf 90 %.1  
Hochland initiiert ein internationales Projekt zur Senkung des Bechergewichts (Marke Almette, international).
Hochland ermittelt die CO2-Bilanz aus einer Mitarbeitenden-Befragung zur Verkehrsmittelnutzung auf dem Arbeitsweg.5
1 Das Ziel wird aufgrund strategischer Neubewertung nicht weiter verfolgt.
2 Das ursprüngliche Ziel wurde aufgrund strategischer Neubewertung in zwei Ziele aufgeteilt.
3 Die Abwassermenge wurde im Jahr 2019 nur um 0,288 % reduziert, jedoch über den gesamten Berichtszeitraum um über 10 % reduziert.
4 Um bessere Messbarkeit zu gewährleisten, hat Hochland die Formulierung dieser Zielsetzung ab dem Jahr 2020 verändert.
5 Die Befragung wurde 2017 durchgeführt – in den Jahren 2018 und 2019 fand keine erneute Befragung statt.

 

 Ziel nicht erreicht  Ziel teilweise erreicht  Ziel großteils erreicht  Ziel vollständig erreicht

 

 

Ziele 2020/2022
Bis 2025 wird Hochlands Produktion klimaneutral – Emissionen an den Standorten werden um 50 % reduziert
(Bezugsjahr 2018).
Hochland reduziert den Klimafußabdruck seiner Milch um 35 % bis 2025 (Bezugsjahr 2019).
Bis zum Jahr 2025 werden alle Verpackungsmaterialien bei Hochland rezyklierbar sein und zu mindestens 30 %
aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.
Hochland arbeitet kontinuierlich daran, alle Verpackungsmaterialien bis zum Jahr 2030 auf biobasierte,
erneuerbare Rohstoffe umzustellen.
Hochland implementiert im Jahr 2020 eine Software zur Ermittlung des CO2-Fußabdrucks von
Verpackungsmaterialien.
Hochland stellt bis zum Ende des Jahres 2020 den Kunststoffanteil seiner Verpackungen für die Marke Grünländer
auf rezyklierbare Folien um und setzt sich die Erlangung des Labels »Made for Recycling« als Ziel.
Hochland reduziert die Menge seines Beseitigungsabfalls um 1 % jährlich.

 

 

Ressourcen schützen

GRI-Indikatoren:

Wir können nur dann langfristig wirtschaftlich erfolgreich bleiben, wenn wir Ressourcen sozial und ökologisch verantwortlich nutzen, statt sie zu verbrauchen. Entscheidungshilfen finden wir im Prinzip der Zirkulärwirtschaft.

 

Als Lebensmittelhersteller und Veredler des Naturprodukts Milch ist Hochland auf eine intakte Umwelt angewiesen. Diese stellt eine wichtige Geschäftsgrundlage dar. Ein schonender und sparsamer Umgang mit natürlichen Ressourcen hat zudem nicht nur einen ökologischen, sondern auch einen ökonomisch positiven Effekt. Kundinnen und Kunden sowie Konsumentinnen und Konsumenten erwarten von Hochland ebenfalls einen verantwortungsbewussten Umgang mit Natur und Umwelt.

 

Der schonende Gebrauch von Ressourcen betrifft bei Hochland insbesondere folgende Felder:

Verpackungen

Ressourceneinsatz und Abfall

Wasser

 

Verpackungen

Strategischer Ansatz

Die wichtigsten Anforderungen, die Hochland an seine Verpackungen stellt, sind bestmöglicher Schutz der Produkte bei möglichst geringer Umweltbelastung. Deshalb optimiert das Unternehmen seine Verpackungen stetig in Bezug auf Materialeinsatz und Kreislauffähigkeit.

Maßnahmen

Hochland nutzt dazu innovative Technologien und setzt verstärkt auf recyclingfähiges Material sowie Materialien aus nachwachsenden, biobasierten Rohstoffen. Einsatzgebiete für Recyclate werden geprüft und wo dies möglich ist, in Verpackungsmaterialien eingebracht. Hochland prüft auch den Einsatz von Stoffen aus chemischem Recycling.

Im Jahr 2019 hat Hochland hierzu eine Verpackungspolicy erstellt, die die genannten Ziele festschreibt. Kernziele sind nachhaltigere Verpackungslösungen, die den CO2-Fußabdruck verringern und sich in Richtung Kreislaufwirtschaft orientieren – mit geschlossenen Recyclingkreisläufen und der Wiederverwendung von Materialien.

Hierzu sucht Hochland nach Verpackungskonzepten mit möglichst geringem Materialeinsatz und versucht, den entstehenden Verpackungsabfall über die gesamte Lieferkette zu reduzieren. Wo immer möglich, setzt das Unternehmen recyclingfähige Materialien ein, die mit aktuellen Verwertungssystemen kompatibel sind. Auch die Umverpackungen für Transport und Distribution optimiert Hochland im Hinblick auf möglichst geringen Materialeinsatz.

Hochland arbeitet bereits seit mehreren Jahren an der Entwicklung von Biokunststoffen für seine Produktverpackungen. Im Jahr 2014 ist das Unternehmen einem Konsortium beigetreten, das sich der Forschung und Entwicklung in diesem Bereich widmet.

Weniger Materialeinsatz – mehr Wiederverwertung

Der Verbrauch von Verpackungsmaterial pro Tonne Fertigware ist im Berichtszeitraum kontinuierlich gesunken. Hochland hat diesen Wert zwischen 2017 und 2019 jährlich um jeweils 2,3 bis 6,4 Prozent reduziert. Ebenso hat das Unternehmen den Anteil von Kunststoffverpackungen am gesamten Verpackungsmaterial im Berichtszeitraum kontinuierlich verringert – von rund 36 Prozent im Jahr 2017 auf etwa 32 Prozent im Jahr 2019. Der Gesamtverbrauch an Verpackungsmaterialien ist im Berichtszeitraum leicht angestiegen, da sich auch die Menge der erzeugten Fertigware erhöht hat. Im Handel registriert Hochland einen Trend zu kleiner werdenden Packungseinheiten, der die Bemühungen zur Reduktion von Verpackungsmaterial zum Teil wieder aufhebt.

Im Laufe der letzten Jahre konnten Hochlands Anwendungstechniker in Zusammenarbeit mit Folienherstellern den Rezyklatanteil in der Mittelschicht von Bodenfolien deutlich steigern, wodurch der Anteil an Neugranulat reduziert werden konnte. Zudem konnten auch die Folienstärken kontinuierlich verringert werden. Hochland hat im Jahr 2019 etwa 530 Tonnen PET (Polyester, Polyethylenterephtalat) für Verpackungs-Tiefziehfolien in der mittleren Schicht durch PET-Rezyklat ersetzt und damit ebendiese Menge an neu produziertem PET (Virgin PET) eingespart. So wurde zum Beispiel der Anteil an PET-Rezyklat bei Verpackungsschalen für die Marke Grünländer schrittweise von null auf 54 Prozent im Jahr 2019 erhöht. Dies stellt für Hochland lediglich eine Übergangslösung dar. Das Unternehmen arbeitet im nächsten Schritt bereits daran, den Kunststoffanteil seiner Verpackungen für die Marke Grünländer komplett auf rezyklierbare Folien umzustellen. Angestrebtes Ziel ist es, das Label Made for Recycling der Interseroh Dienstleistungs GmbH zu erlangen. Seit dem Jahr 2019 testet das Unternehmen eine Software, die den ökologischen Fußabdruck seiner Verpackungen ermittelt. Hochland hat zudem eine Übersicht über die Rezyklierbarkeit seiner Packungen erstellt. Um den Anforderungen eines Handelskunden im Hinblick auf Rezyklierbarkeit gerecht zu werden, hat Hochland ein Projekt gestartet, das die Anpassung von Verpackungen in verschiedenen Produktionsstätten koordiniert.

Abfall

Strategischer Ansatz

Wichtigstes Ziel des Abfallmanagements bei Hochland ist es, Abfälle möglichst zu vermeiden. Wo dies nicht umzusetzen ist, versucht das Unternehmen, die Abfallmenge zu reduzieren. Nicht vermeidbare Abfälle werden nach Möglichkeit wiederverwendet. Falls auch das nicht zu realisieren ist, werden sie fachgerecht entsorgt. Abfallvermeidung und -reduktion schonen die Umwelt und haben darüber hinaus wirtschaftliche Vorteile.

An seinen Standorten Heimenkirch und Schongau hat Hochland jeweils Abfallbeauftragte berufen, die Geschäftsleitung, Umweltausschüsse sowie Abteilungs- und Schichtleiter in allen Fragen des Umgangs mit Abfall beraten.

Zentrales Instrument des Wertstoffmanagements bei Hochland sind jährliche Abfallbilanzen. Sie dokumentieren Mengen, Herkunft und Art der Abfälle. Zudem steht das Unternehmen im engen Austausch mit Lieferanten und Entsorgungsfachbetrieben.

Im Berichtszeitraum ist es Hochland aufgrund gestiegener Produktionsmengen nicht gelungen, die Gesamtabfallmenge kontinuierlich zu reduzieren. In Relation zum Produktionsvolumen konnte die Abfallmenge jedoch leicht verringert werden. Von 2016 bis 2019 sank die Abfallmenge je Tonne Fertigware um rund 1,3 Prozent. Die Verwertungsquote1 liegt bei Hochland über dem gesetzlich vorgeschriebenen Wert von 90 Prozent. Diese  Quote will das Unternehmen weiter erhöhen. Das gesamte Abfallaufkommen (Abfall zur Beseitigung) soll jährlich um ein Prozent reduziert werden.

1 Die Verwertungsquote bezieht sich auf stoffliche oder thermische Verwertung

Vermeiden, reduzieren, trennen und wiederverwerten

Alle Abfallarten werden bei Hochland sortenrein getrennt. Hierzu stehen Spezialcontainer und Sammelbehältnisse zur Verfügung. Organische Abfälle, Altpapier und Kunststoff wurden nahezu vollständig wiederverwertet. Hochlands Abfallbeauftragte suchen gemeinsam mit den Umweltbeauftragten und Fachbetrieben nach Wegen, um Ressourcen zu schonen und eine bestmögliche Verwertung oder Entsorgung zu erreichen. Das Unternehmen sensibilisiert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Ziel, dauerhaft eine Verwertungsquote von 95 Prozent zu sichern.

Abfälle, die am Standort Heimenkirch entsorgt werden müssen, sind in einer Abfallbilanz dokumentiert. Neben der Einstufung der Abfälle werden Mengen, Herkunft und Art der Sammlung erfasst. Am Standort Schongau hat Hochland im Herbst 2018 in Zusammenarbeit mit Entsorgungsfachbetrieben ein Projekt zur weiteren Reduzierung, Vermeidung und Selektion von Produktionsabfällen gestartet. Durch Erfassung mit geeigneter Software gewinnt das Unternehmen transparente Einblicke über Entstehung und Ströme verschiedener Abfallfraktionen. Darauf aufbauend schult Hochland Mitarbeitende und ergreift gezielte Maßnahmen zur Optimierung.

Keine Kunststoffe aus Gärsubstrat auf Feldern

Gemeinsam mit seinen Milcherzeugern hat Hochland seit Januar 2019 Gärsubstrate aus sogenannten Nicht-NAWARO-Anlagen (NAWARO steht für nachwachsende Rohstoffe) von deren Feldern verbannt. Dies betrifft Reststoffe aus Biogasanlagen, in denen verpackte Lebensmittelabfälle verarbeitet werden, da auf diesem Wege Kunststoffpartikel auf Felder und Wiesen und damit auch in den Futtermittelkreislauf und in Flüsse gelangen können.

Wasser

Strategischer Ansatz

In vielen Gebieten der Erde ist Trinkwasser ein knappes und schwer zugängliches Gut. Als verantwortlich handelndes Unternehmen bemüht sich Hochland, sorgsam mit dieser Ressource umzugehen. Lebensmittelverarbeitende Betriebe, insbesondere Molkereien, verbrauchen in der Produktion relativ viel Wasser, entsprechend groß ist die Menge an Abwasser. Für beide Werke besteht das Ziel, Frischwasserverbrauch und Abwassermenge jährlich um mindestens ein Prozent zu senken. Für das Werk Schongau lautet die zusätzliche Ambition, den Wasserverbrauch jährlich um 2,5 Prozent, bezogen auf die verarbeitete Milchmenge, zu reduzieren.

Im Berichtszeitraum konnte Hochland Wasserverbrauch und Abwassermenge, bezogen auf die Menge der produzierten Fertigware, kontinuierlich senken. Von 2016 bis 2019 sank der Wasserverbrauch je Tonne Fertigware um rund 14 Prozent. Die Ziele für die einzelnen Standorte hat Hochland im Berichtszeitraum ebenfalls erreicht.

Wasser aus der Region und aus eigenen Quellen

Hochland benötigt Wasser hauptsächlich, um Dampf zu erzeugen, für den Herstellungsprozess sowie zur Reinigung und zur Kühlung. Aus Gründen der Hygiene schreibt das deutsche Lebensmittelrecht vor, für Reinigung und direkte Dampferhitzung ausschließlich Wasser in Trinkwasserqualität zu verwenden. Produktionswasser bezieht Hochland vollständig aus den Regionen der Werke über den jeweiligen Wasserverband.

Kühlung und Sanitäranlagen gelten als weniger sensible Bereiche. Hier wird hauptsächlich werkseigenes Quellwasser genutzt. Im Werk Schongau verfügt Hochland über zwei Tiefbrunnen. Im Werk Heimenkirch deckt das Unternehmen etwa zwölf Prozent des Wasserbedarfs über eine eigene Quelle.

 

 

ENTWICKLUNG WASSERVERBRAUCH IN KUBIKMETERN JE TONNE FERTIGWARE

Abwasser trennen und sauber entsorgen

Die Entsorgung der Produktionsabwässer erfolgt in beiden Hochland-Werken über eine vollständige Trennkanalisation. Am Standort Heimenkirch werden Oberflächenwasser und Schmutzwasser getrennt. Ersteres wird in den Fluss Leiblach geleitet. Alle anderen Abwässer gelangen in die kommunale Kläranlage. Am Standort Schongau wird das Produktionsabwasser in einer betriebseigenen Kläranlage aufbereitet. Es darf anschließend in den nahe gelegenen Lech eingeleitet werden. Lediglich das Sanitärabwasser wird in Schongau in das kommunale Klärwerk abgeführt. Gemäß amtlicher Überwachung gab es im Berichtszeitraum keine Überschreitung von Grenzwerten der betriebseigenen Kläranlage.

Verbrauch senken

Hochland optimiert in seinem Wasserwirtschaftskonzept kontinuierlich Verfahrensabläufe und Anlagentechnologien. So hat das Unternehmen am Standort Heimenkirch bereits im letzten Berichtszeitraum die Kapazität der Warmwassertanks um 55 Prozent erhöht.

Im aktuellen Berichtszeitraum wurde ein weiterer Großtank zum Speichern von Produktionsabwärme umfunktioniert und damit die Speicherkapazität nochmals um 30 Prozent erhöht. Hochland gelingt es, den Verbrauch von Frischwasser zu senken, indem Wasser mehrfach genutzt wird. Im neuen Tank wird das von Kühlanlagen erwärmte Wasser gespeichert und zum Beispiel für Reinigungszwecke verwendet. Zusätzlich wird damit die Abwassermenge reduziert und die Produktionsabwärme effektiver genutzt.

 

 

 

Klima schonen – Energie effizient nutzen

GRI-Indikatoren:

CO2 -Emissionen zu reduzieren, um damit dem Klimawandel entgegenzutreten, ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Auch für uns bei Hochland. Maßnahmen zur Verringerung oder Kompensation unserer CO2 -Emissionen haben für uns deshalb besondere Dringlichkeit.

 

Hochland nutzt in erster Linie die Energieträger Erdgas und Strom. Der weitaus größte Teil des Energieverbrauchs entfällt dabei auf die Produktion. Um den Energieverbrauch zu minimieren, setzt Hochland bei seinen Produkten, Prozessen und Anlagen auf eine Kombination aus innovativer Technik, ressourcensparendem Handeln und Einsatz erneuerbarer Energien. Dieser Ansatz ist für das Unternehmen in Zeiten steigender Energiepreise auch von wirtschaftlicher Bedeutung.

Hochland will seinen Energieverbrauch pro Tonne Fertigware im Zeitraum von 2012 bis 2025 um 20 Prozent senken. Das hierfür ursprünglich angestrebte Zieldatum 2020 konnte das Unternehmen aufgrund großer Einsparungen, die bereits vor dem Jahr 2012 realisiert wurden, nicht halten.

Hochlands Standorte verfügen über effiziente Energiemanagement-Systeme. Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz leitet das Unternehmen unter anderem aus den Ergebnissen regelmäßiger Energieleistungsbewertungen ab. Im Jahr 2019 hat Hochland Standortklimabilanzen für seine Werke erarbeitet, um im Anschluss über Kompensationsmaßnahmen entscheiden zu können, die die Standorte klimaneutral machen. Das Unternehmen hat daraufhin rückwirkend für das Jahr 2018 alle CO2-Emissionen seiner Produktionsstandorte in Zusammenarbeit mit der Organisation Plant for the Planet kompensiert. Ebenfalls im Jahr 2019 hat Hochland zusammen mit Plant for the Planet eine Klimaakademie für Schulkinder aus der Region ins Leben gerufen. Im gleichen Jahr hat das Unternehmen den Stromeinkauf auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt.

Hochland nutzt Umwelt- und Energiemanagement-Systeme, die jährlich auditiert werden. Diese sind als zertifizierte Standards etabliert – gemäß ISO 50001:2011, EMAS III, ISO 14001 + Cor. 2009 sowie gemäß BS OHSAS 18001:2007. Seit dem Jahr 2019 auch gemäß ISO 45001:2018, die die BS OHSAS 18001:2007 ersetzt.

 

 

ENTWICKLUNG ENERGIEVERBRAUCH IN KILOWATTSTUNDEN JE TONNE FERTIGWARE

 

Maßnahmen zur Energieeinsparung

Hochland ist stets bestrebt, möglichst energieeffiziente Technik einzusetzen. An beiden Standorten wurden deshalb im Berichtszeitraum ältere Pumpen und Motoren systematisch durch effizientere Modelle ersetzt. Am Standort Schongau hat Hochland die bisherige Beleuchtung mit Leuchtstoffröhren in Produktion und Verwaltung durch energieeffizientere LED-Beleuchtung ersetzt.

Am Standort Heimenkirch hat das Unternehmen einen Teil des Verwaltungsgebäudes mit rund 180 Arbeitsplätzen saniert. Als Maßnahmen zur Energieeinsparung wurden dort unter anderem realisiert: Vollwärmeschutzfassade, Fenstergläser mit Wärmefilter, Außenbeschattung, energiesparende Einzelarbeitsplatzleuchten, Bewegungsmelder und Tageslichtsensoren zur Lichtsteuerung, vollständige LED-Beleuchtung, Raumkühlung mit Quellwasser, Heizung mit Abwärme aus der Produktion sowie energieeffiziente Lüftung. Eine Photovoltaikanlage dient zur Gewinnung erneuerbarer Energie. Ebenfalls am Standort Heimenkirch hat das Unternehmen im Berichtszeitraum eine neue, effizientere Kälteanlage installiert, die gegenüber der alten Anlage jährlich etwa eine Million Kilowattstunden Strom einspart.

Umweltfreundliche Energieversorgung

Hochland kauft seit 2019 nur noch Ökostrom aus regenerativen Quellen ein. Am Standort Schongau produziert das Unternehmen Strom in drei eigenen Blockheizkraftwerken.

Evaluation des Energiebedarfs

Für den Standort Schongau war es das Ziel Hochlands (basierend auf dem Jahr 2012), den Gesamtenergiebedarf je Tonne verarbeiteter Milch bis zum Ende des Jahres 2020 um 20 Prozent zu senken. Die jährlichen Etappenziele wurden im Berichtszeitraum erreicht. Ziel für den Standort Heimenkirch war es (basierend auf dem Jahr 2012), den Gesamtenergiebedarf je Tonne Fertigware bis zum Ende des Jahres 2020 um 20 Prozent zu reduzieren. Die jährlichen Etappenziele wurden im Berichtszeitraum nicht in jedem Jahr erreicht.

 

Logistik und Mobilität

Strategischer Ansatz

Wichtiger Bestandteil der Umweltstrategie Hochlands ist eine effiziente Logistik. Beim Transport von Rohwaren und Fertigprodukten sowie bei Fahrten der Mitarbeitenden zum Arbeitsplatz entstehen Emissionen, die das Unternehmen reduzieren möchte.

Optimierte Planung

Fuhrunternehmen, mit denen Hochland seit vielen Jahren zusammenarbeitet, übernehmen die Anlieferung von Rohwaren und den Transport fertiger Produkte. Hochland ist bestrebt, durch optimierte Tourenplanung die Wegstrecken auch bei der Milcherfassung weiter zu verkürzen. Bei der Auslieferung von Produkten versucht das Unternehmen, durch intelligente Planung mehr Waren mit weniger Fahrzeugen zu transportieren. So können Treibstoff und damit auch Emissionen eingespart werden.

Am Standort Heimenkirch verfügt Hochland über ein umfangreiches Produktportfolio. Hier bestehen Zielkonflikte, weil für spezielle Rohwarenqualitäten zum Teil keine Anbieter in der Region verfügbar sind. In der Konsequenz muss Hochland längere Transportwege in Kauf nehmen.

Mobilität von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

Damit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Hochland weniger reisen müssen, gibt es an allen Standorten neben Videokonferenzräumen auch die unternehmensweite Möglichkeit digitaler »Teams«-Sitzungen. Sollten trotzdem Geschäftsreisen erforderlich sein, sind die Mitarbeitenden angehalten, grundsätzlich die umweltverträglichsten Verkehrsmittel zu nutzen. Bei Fahrten mit Firmenfahrzeugen sollen nach Möglichkeit Fahrgemeinschaften gebildet werden, die unbürokratisch über das unternehmenseigene Intranet organisiert werden können. Seit dem Jahr 2019 gibt es speziell ausgewiesene Parkmöglichkeiten für Fahrgemeinschaften, die Gemeinschaftsfahrer mit günstig gelegenen Parkplätzen belohnen. Für den eigenen Fahrzeugpool hat Hochland im Jahr 2017 zwei Elektrofahrzeuge angeschafft und acht Ladesäulen installiert. Die Lademöglichkeiten stehen Mitarbeitenden und Gästen zur Verfügung.

Für Dienstfahrzeuge sieht Hochlands Carpolicy eine vom CO2-Ausstoß abhängige Bonus- beziehungsweise Malusregelung vor. Für reine Elektrofahrzeuge gewährt das Unternehmen einen zusätzlichen Bonus sowie eine finanzielle Zusatzleistung für die Installation einer privaten Wallbox. Seit 2019 ist das erste Elektrofahrzeug als Dienstwagen im Einsatz. Hochland wird künftig mit einem externen Dienstleister für das operative Fuhrparkmanagement zusammenarbeiten, um diesen Bereich, insbesondere im Hinblick auf CO2-Emissionen, weiter zu optimieren.

Für den Transport von Waren und Materialien innerhalb der Werke werden bei Hochland weitgehend elektrisch betriebene Gabelstapler und Flurförderzeuge genutzt.